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Kleiderkammer- ein Rückblick

    Eine geschlossene Kleiderkammer bedeutet kein Ende

    Sechs Jahre hat es die Kleiderkammer nun gegeben. Länger als Das Asylbewerberheim in Speikern bezogen war. Denn dafür wurde es maßgeblich gegründet. Nicht nur die Kleiderkammer, nein ein ganzer Asylbewerberhelferkreis mit organisierten Strukturen und Gruppierungen nach Aufgaben sortiert gab und gibt es. Alle die damals aktiv werden wollten konnten sich bei der Gemeinde melden, die mit Unterstützung der damaligen 1. Bürgermeisterin Martina Baumann die Starthilfe gab und zb das alte Gruco Gelände für eine Kleiderkammer anbot. Und seitdem wurde darin gewuselt. Zuerst geplant, Schränke und Regale organisiert, Wände gestrichen, sogar Teppichboden verlegt. Am Ende gab es Zimmer sortiert nach Herren-, Damen, und Kinderbekleidung, Schuhe, Kleinmöbel. Ein Büro für die ehrenamtlichen Mitarbeiter, ein Begegnungsraum, der wohl das Herzstück der Kleiderkammer war. Dort wurde gekickert, gesessen, Kaffee getrunken. Irgendjemand hatte immer Kuchen oder ähnliches dabei, Kinder spielten, Musik lief. Jeden Freitag gab es eine halbe Völkerwanderung von Speikern nach Neunkirchen, und nicht nur aus Speikern! Irgendwann kamen auch immer mehr Leute auch aus umlegenden Orten. Und zog jemand aus dem Heim aus Speikern aus, am Freitag fanden sich alle wieder bei uns ein. Nicht zuletzt weil die Fahrradwerkstatt des FabLabs im gleichen Gebäude ähnliche Öffnungszeiten wie wir hatte.

    Ein bunter Garten entstand wo vorher tristes Betongrau war. Die Kinder dankten es und freuten sich über die Abwechslung. Ein öffentlicher Bücherschrank wurde geschweißt, gemeinsam mit dem Bauhof und  einem äthiopischen Asylbewerber. Eine Schneiderei wurde spontan eingerichtet, zwei Herrenschneider konnten so Näharbeiten erledigen und sich für Ehrenamtsprojekte für zb. den örtlichen Hort einbringen. Sowieso wurden ständig die Geflüchteten eingespannt. Einerseits gab es so Beschäftigung, andererseits konnten man sich so noch besser kennenlernen und Talente entdecken. So zb. auch am Sommerfest, wo der Helferkreis mit einem  Stand einige Jahre vertreten war. Im ersten Jahr mit einem syrischen Koch, der dort „entdeckt“ wurde und so zu einer Arbeitsstelle kam. Später kochten die äthiopischen Frauen landestypische Speisen die man klassisch mit der Hand isst, formvollendet mit der äthiopischen Kaffeezeremonie.

    Viele Menschen waren beteiligt, viele die seit der 1. Stunde dabei waren und sind, einige die sich auch wieder anderen Projekten zuwenden mussten. Aber auf jeden Fall sind aus völlig fremden (Einheimische aus und im Helferkreis und Geflüchtete) Freunde geworden. Wenn man jemanden aus der Kleiderkammer fragt, was die herausragendsten Erlebnisse der letzten Jahre waren, dann stimmen alle überein dass die tolle Gemeinschaft etwas ganz besonderes war.

    Und so schließen wir ein Kapitel und die Kleiderkammer ab, mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Die vielen, vielen Stunden Arbeit liegen nun hinter uns, die Räume sind wieder leer, die bunten Handabdrücke bleiben noch eine Weile an den Wänden. Sechs Jahre haben wir uns beinahe wöchentlich gesehen, haben zusammen gelacht, haben zusammen geweint, Geschichten geteilt. Vielen Dank ihr fleißigen. Vielen Dank an all die Spender die dafür sorgten dass die Kleiderkammer immer gut gefüllt war. Vielen Dank an die Gemeinde und den Bauhof. Vielen Dank an alle die es gut mit uns meinten. Eine geschlossene Kleiderkammer  bedeutet kein Ende, die Freundschaften die entstanden sind bleiben, es war uns ein Fest. Bleibt gesund, wir sehen uns!

     

    Anke Staudenmeir und Alina Mörsdorf im Namen aller Kleiderkammerhelfern und Unterstützer des 9kirchen-hilft Kreises

     

    Hinweis: Weitere Bilder zum Artikel gibt es im kommenden Mitteilungsblatt (August 21)

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